Geschirre gibt es mittlerweile in sämtlichen Ausführungen – leider ist die Mehrzahl nicht für unsere Hunde geeignet. Im Folgenden erfährst du, worauf du bei einem Geschirr achten musst, welche Passform gut oder schlecht ist:
Allgemeine Qualitätskriterien, die du bei jedem Geschirr überprüfen solltest:
- Sind die Verschlüsse stabil und so abgerundet, dass sie sich dem Körper anpassen?
- Ist das Material weich und angenehm, außerdem auch waschbar?
- Sind alle Teile miteinander vernäht, so dass nichts hin und her rutschen kann?
- Du hast einen sehr sensiblen Hund? Achte darauf, dass das Geschirr auf beiden Seiten zu öffnen ist, so dass dein Hund beim Anziehen mit allen Vieren auf dem Boden stehen bleiben kann.
Die richtige Anpassung:
- Passt die Gesamtbreite der Geschirrbänder zu deinem Hund? Zu schmale Bänder schneiden ein, zu breite Bänder können vor allem zwischen den Vorderbeinen störend sein. Von 1,5 cm – 5,0 cm ist für jede Hundegröße die passende Stärke auszuwählen.
- Achte besonders darauf, dass die Brustbänder nicht an den Vorderbeinen bzw. der Achselhöhle scheuern!
Bei mittelgroßen bis großen Hunden sollte unbedingt eine Hand breit Platz sein. Bei kleinen Hunden ca. 2-3 Finger breit. - Stelle das Geschirr so ein, dass es weder zu eng noch zu locker sitzt!
Du solltest gleichzeitig auf beiden Seiten eine flache Hand unter das Geschirr schieben können. Bedenke, dass im Sitzen, Liegen oder beim Rennen mehr Platz benötigt wird. - Die Bänder, die am Hals entlang laufen, sollten keinesfalls über die Schulter bzw. das Gelenk rutschen. Das passiert, wenn dieser Bereich zu groß (eingestellt) ist.
- Stelle das Geschirr außerdem so ein, dass kein Ring vorne auf dem Brustbein aufliegt!
Die richtige Ausführung:
Negativebeispiele – SO NICHT:
Dieses Sicherheitsgeschirr (in pink) zeigt gleich mehrere große Probleme:
- Die vorderen Bänder scheuern an den Vorderbeinen, was zu fehlerhaften Bewegungsabläufen und infolge dessen zu Gesundheitsproblemen führt.
- Der hintere Gurt sitzt knapp hinter der letzten Rippe: dadurch wirkt jeder noch so kleine Zug oder Ruck in den empfindlichen Organen und verursacht Schmerzen!
- Der erste Ring sitzt zu weit vorne, dadurch entsteht der meiste Druck wieder im Halsbereich.
Der zweite Ring sitzt so weit hinten, dass bei Zug die Druckverteilung nicht mehr gleichmäßig auf dem Brustkorb, sondern fast ausschließlich in den Weichteilen liegt. - Der Rückensteg steht häufig recht ungünstig ab.
Das Norwegergeschirr (in lila) hat häufig mehrere Nachteile:
- In diesem Beispiel sitzt der Brustgurt wieder zu nah an den Vorderbeiben, durch die Schnallen im Ellenbogenbereich entstehen noch schneller Schmerzen und falsche Bewegungsabläufe.
- Der vordere Gurt sitzt ganz häufig zu tief und liegt so oftmals direkt auf den Schulterblättern und behindert die Bewegung nach vorne.
- Durch die spezielle Form hat das Norwegergeschirr weniger Halt am Körper und rutscht dadurch deutlich mehr.
- Achtung: Das Norwegergeschirr eigent sich NICHT als Zuggeschirr, da die Druckverteilung nur auf dem vorderen Riemen liegt! Der Druck wird nicht gleichmäßig auf den ganzen Körper verteilt, wie es sein müsste.
Dieses Sicherheitsgeschirr (in Rot) sieht man – leider – sehr häufig. Das Hauptproblem ist, dass der hintere Gurt hinter den Rippen sitzt und so direkt in die empfindlichen Weichteile drückt. Das heißt, der Hund hat damit immer Schmerzen. Die Druckverteilung ist nicht gut und häufig steht der obere Steg ungünstig ab.
Bei Y-Geschirre (in orange) fehlt der Rückensteg. Dadurch ist es genau genommen zu kurz und schneidet sehr häufig in den Achseln ein. Die Druckverteilung ist auch hier nicht optimal auf den ganzen Brustkorb verteilt.
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